Vater und Tochter stehen in der Kälte vor einem E-Auto

Wie der Winter die Reichweite Ihres E-Auto beeinflusst

Mit der kalten Jahreszeit kommen nicht nur gemütliche Abende und die Vorfreude auf die Feiertage, sondern auch spezifische Herausforderungen für E-Auto-Fahrer. Eine der wichtigsten Fragen, die Besitzer von E-Autos im Winter beschäftigt, ist: Wie weit komme ich mit meinem E-Auto? Verschiedene winterliche Faktoren haben nämlich einen erheblichen Einfluss auf die Reichweite eines Elektroautos.

Heizung im E-Auto verbraucht enorm viel Reichweite

Wenn die Temperaturen sinken, braucht man mehr Energie, um das Fahrzeug im Innenraum aufzuheizen. Die Heizungen in den meisten E-Autos nutzen die Energie aus der Batterie, was direkt zu einer reduzierten Reichweite führt. Autos mit Verbrennungsmotor können die Abwärme des Motors nutzen, um zu heizen. Elektroautos müssen dagegen aktiv Energie aufwenden, um ein angenehmes Klima zu schaffen. 

Unsere Tipps für noch mehr Effizienz beim Fahren

  1. Achten Sie bereits beim Kauf Ihres E-Autos auf die Ausstattung mit einer Wärmepumpe. Das kann die Effizienz beim Heizen stark verbessern.
  2. Nutzen Sie auf Kurzstrecken eher die Lenkradheizung oder die Sitzheizung. Das braucht insgesamt weniger Energie als die komplette Innenraumluft auszutauschen und aufzuheizen.

Akkutemperatur beeinflusst Effizienz

Kälte beeinflusst die Materialeigenschaften innerhalb der Akkuzellen. Bei Kälte erhöht sich der interne Widerstand der Batterie. So wird die Effizienz beeinträchtigt und die Batterie gibt weniger Leistung ab. Das bedeutet, dass der Akku bei Kälte härter arbeiten muss, um dieselbe Menge an Energie bereitzustellen. Das reduziert die Reichweite. 

Nasse Straßen und Winterreifen rauben Energie

Winterliche Fahrbahnbedingungen sind oft weit entfernt vom Ideal. Nasse und rutschige Straßen erfordern mehr Energie, um das Wasser zu verdrängen und die notwendige Haftung zu gewährleisten. Dies führt zu einem erhöhten Rollwiderstand. Insbesondere bei niedrigeren Temperaturen braucht das Auto daher mehr Energie. 

Zudem haben Winterreifen ein ausgeprägteres Profil als Sommerreifen oder Allwetterreifen. Das bedeutet noch zusätzlich mehr Reibung und somit mehr Energieverbrauch.  

Tipps zur Maximierung der Reichweite Ihres E-Autos im Winter

Wenn Sie mit Ihrem E-Auto in der kalten Jahreszeit unterwegs sind, werden Sie schnell feststellen, dass die Reichweite spürbar sinken kann. Aber keine Sorge – mit einigen cleveren Tricks können Sie gegensteuern. Hier sind drei Geheimtipps, die Ihnen helfen, die Batterieleistung zu optimieren und so die maximale Reichweite aus Ihrem Elektroauto herauszuholen - selbst, wenn das Thermometer den Gefrierpunkt erreicht. 

Tipp 1: Standheizung an der Wallbox nutzen

Nutzen Sie am besten die Vorklimatisierung bzw. Standheizung, während Ihr Elektroauto noch an der Ladestation bzw. Wallbox angeschlossen ist. Indem Sie das Auto vor dem Losfahren vorheizen, nutzen Sie Strom direkt aus dem Netz, anstatt die Batterie zu belasten. Das spart Reichweite. Viele E-Autos bieten programmierbare Vorklimatisierung oder eine Standheizung, die über eine App gesteuert werden kann. So steigen Sie in ein warmes Auto ein und müssen unterwegs nicht die wertvolle Energie Ihrer Batterie für die Heizung nutzen. 

Unser Zusatztipp

Wer keine Ladestation zur Verfügung hat, kann den Heizverbrauch minimieren, indem er darauf achtet, das Fahrzeug an einem Ort abzustellen, an dem es nicht komplett auskühlt - beispielsweise lieber in der Garage oder in einem Parkhaus statt am Straßenrand.

Tipp 2: Intelligente Routenplanung

Eine intelligente Routenplanung kann Ihre Reichweite erheblich beeinflussen. 

  • Das Fahren durch Innenstädte spart wegen der niedrigeren Geschwindigkeiten als auf der Autobahn Energie. Hohe Geschwindigkeiten sind beim E-Auto der Reichweitenkiller schlechthin. 
  • Einige Navigationssysteme bieten bereits spezielle "Eco-Routen" an, die für Elektrofahrzeuge optimiert sind. Stellen Sie bei Google Maps in Ihren Profileinstellungen die Art Ihres Fahrzeugs auf „E-Auto“ um. Dann erhalten Sie Vorschläge für Routen, die energiesparender sind. Zu beachten ist hierbei, dass diese Routen meist Landstraßen sind, die wegen einiger Kurven und Geschwindigkeitsbegrenzungen keine besonders schnelle Fahrweise zulassen. Man bezahlt einen geringen Verbrauch somit quasi mit Fahrtzeit. 

Diese Routenplaner empfehlen wir

Apps zur Routenplanung:

Tipp 3: Rekuperation nutzen

1-Pedal-Driving

Viele Fahrzeuge bieten den Modus des 1-Pedal-Drivings. Dies bedeutet, dass das Fahrzeug, bei vorausschauender Fahrweise, ausschließlich mit dem Gaspedal bedient werden kann. Sobald man kein Gas gibt, setzt die Rekuperation ein - ohne dass die Bremsen genutzt werden. Bei einigen Modellen sogar bis zum Stillstand. 

Seichtes Bremsen

Die meisten modernen Elektroautos haben ein Bremspedal, welches abhängig von der angeforderten Bremskraft automatisch zwischen Rekuperation und mechanischer Bremse wechselt.  

Wer immer spät und heftig bremst, der benötigt oft eine Bremskraft, die durch die Rekuperation nicht geliefert werden kann. Somit nutzt das E-Auto die mechanischen Bremsen. Wer vorausschauend fährt und seicht bremst, der ist dagegen vermutlich ausschließlich am Rekuperieren. Viele Modelle zeigen im Display an, ob gerade rekuperiert wird. 

Was ist Rekuperation?

Bei der Rekuperation wird der E-Motor als Generator eingesetzt und erzeugt ein negatives Drehmoment. Das Auto verzögert und speist Energie zurück in den Akku - ohne die Bremsanlage zu nutzen.

Tipp 4: Effizientes Fahrverhalten

Ein angepasstes und vorausschauendes Fahrverhalten kann Wunder wirken. 

  • Gehen Sie frühzeitig vom Gas gehen und lassen Sie Ihr Fahrzeug "segeln". Dann hat das Auto nur Energieverbräuche durch Luft- und Reifenwiderstand. 

  • Vermeiden Sie unnötig schnelles Beschleunigen und hohe Geschwindigkeiten. 

  • Schalten Sie zudem nicht benötigte Verbraucher wie Sitzheizung oder Heckscheibenheizung aus. 


Ein vorausschauender Fahrstil mit moderater Geschwindigkeit ist der Schlüssel zur Maximierung Ihrer Reichweite und sorgt gleichzeitig für ein sichereres Fahren. 

Diese Tipps sollen Ihnen helfen, die kalte Jahreszeit sorgenfrei zu genießen und gleichzeitig die Umwelt und Ihren Geldbeutel zu schonen. Mit ein wenig Vorbereitung und Anpassung können Sie die Wintermonate in Ihrem Elektrofahrzeug in vollen Zügen auskosten, ohne ständig nach der nächsten Ladestation Ausschau halten zu müssen. 

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